Aus botanischer Sicht wird die Mistel unter dem lateinischen Namen „Viscum“ zu den sogenannten Hemiparasiten, den Halbschmarotzern gezählt. Misteln produzieren Chlorophyll und wachsen auf Bäumen. Anders als andere Pflanzen, die in der Erde wurzeln beziehen sie ihr Wasser und ihre Nährstoffe nicht aus dem Boden, sondern aus dem Baum auf dem sie leben.
Auf der ganzen Welt, von der gemäßigten Zone bis in die afrikanischen und mittelamerikanischen Tropen verbreitet und in über 400 verschiedenen Arten anzutreffen, haben wir in Deutschland nur die Weißbeerige Mistel ( Viscum album L.).
Im Winter fallen sie uns besonders auf, da es immergrüne Gewächse sind und ihre Wirtsbäume, wie beispielsweise die Pappel, ihre Laubblätter abwerfen. Wenn also die Natur an Farbe verliert, kommen Misteln besonders zur Geltung.
Sie wachsen in weitverzweigten Kugeln, die einen Durchmesser von bis zu 80 Zentimetern erreichen können. Die giftigen Beeren enthalten die Samen, die von Vögeln gerne gefressen werden. Die Toxizität macht ihnen offensichtlich nichts aus. So gelangen die Samen durch deren Ausscheidungen auf andere Bäume, wo sie sich zu neuen Misteln entwickeln.
Im Jahr 2003 war sie die Heilpflanze des Jahres. Misteln helfen bei Kreislaufbeschwerden, hohem und niedrigem Blutdruck, Entzündungen der Gelenke und sogar bei Herzrhythmusstörungen. Ein Misteltee gegen Schwindel oder Blutdruckprobleme ist schnell zubereitet:
Hierzu Zwei Teelöffel Mistelkraut (ohne die Beeren)mit 250 Millilitern Wasser übergießen und 20 Minuten ziehen lassen. Um eine höhere Wirkung zu erhalten, kann das Kraut auch mit kaltem Wasser angesetzt werden. Das Ganze muss dann über Nacht ziehen. Auch Venenleiden wie Krampfadern und schwere, müde Beine können auf diese Weise kuriert werden. RENTYOURFOERSTER
rät Laien immer den Rat von fachkundigen Personen oder dem Arzt oder Apotheker einzuholen!
Schon die Kelten, Germanen, Griechen, Römer, waren von der Mistel fasziniert und schrieben ihr heilsame und wunderbare Kräfte zu. Vermutlich aufgrund ihrer grün-gelblichen Färbung wurde die Mistel in Märchen und Mythen zur goldenen Zauberrute, die später auch als Wünschelrute bekannt wurde.
Interessant um diese Jahreszeit dürfte jedoch das aus England stammende Brauchtum des Kusses unter dem Mistelzweig sein. Dort nannte man die Beeren der Mistel im 18. Jahrhundert angeblich auch „Kuss-Kugeln“. Treffen sich demzufolge zwei Menschen unter einem Mistelzweig, dürfen sie sich küssen. Und zwar so lange, bis keine Beeren mehr am Mistelzweig hängen. Nach jeden Kuss muss der Mann eine der Beeren von den Zweigen pflücken. Es empfiehlt sich folglich möglichst viele Beeren aufzuhängen sofern man gewillt ist einen Kuss zu bekommen. Paare sollen dann glückliches sein und für immer zusammen bleiben. Angeblich aber nur, wenn der Zweig von einer dritten Person aufgehängt wurde.
Laut althergebrachten Überlieferung zufolge durfte eine junge Frau, die in der vorweihnachtlichen Zeit unter einem Mistelzweig stand, einen Kuss nicht ablehnen. Da sich die Zeiten jedoch geändert haben, und das zu Recht, bitte immer das Einverständnis aller beteiligten Personen im Vorfeld klären – Mistelzweig und Brauchtum hin oder her, man möchte sich das Fest schließlich nicht verderben.
Der berühmte englische Brauch, sich unter dem Mistelzweig zu küssen, ist nur einer dieser Traditionen. In Frankreich ist es Sitte, dass an Silvester oder am Neujahrstag die Kinder mit einem Mistelzweig von Haus zu Haus gehen und Süßigkeiten bekommen. Aufgehängt wird der Mistelzweig übrigens am Tag der Wintersonnenwende, dem 21.Dezember über dem Torbogen der Eingangstür.
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