rentyourfoerster Rudolf Aloys Niehaus

Die Mistel / uralte Götterpflanze

„Ein Kuss ist muss!“

-unbekannt-

Aus botanischer Sicht wird die Mistel unter dem lateinischen Namen „Viscum“ zu den sogenannten Hemiparasiten, den Halbschmarotzern gezählt. Misteln produzieren Chlorophyll und wachsen auf Bäumen. Anders als andere Pflanzen, die in der Erde wurzeln beziehen sie ihr Wasser und ihre Nährstoffe nicht aus dem Boden, sondern aus dem Baum auf dem sie leben.

Auf der ganzen Welt, von der gemäßigten Zone bis in die afrikanischen und mittelamerikanischen Tropen verbreitet und in über 400 verschiedenen Arten anzutreffen, haben wir in Deutschland nur die Weißbeerige Mistel ( Viscum album L.).
Im Winter fallen sie uns besonders auf, da es immergrüne Gewächse sind und ihre Wirtsbäume, wie beispielsweise die Pappel, ihre Laubblätter abwerfen. Wenn also die Natur an Farbe verliert, kommen Misteln besonders zur Geltung.
Sie wachsen in weitverzweigten Kugeln, die einen Durchmesser von bis zu 80 Zentimetern erreichen können. Die giftigen Beeren enthalten die Samen, die von Vögeln gerne gefressen werden. Die Toxizität macht ihnen offensichtlich nichts aus. So gelangen die Samen durch deren Ausscheidungen auf andere Bäume, wo sie sich zu neuen Misteln entwickeln.

Im Jahr 2003 war sie die Heilpflanze des Jahres. Misteln helfen bei Kreislaufbeschwerden, hohem und niedrigem Blutdruck, Entzündungen der Gelenke und sogar bei Herzrhythmusstörungen. Ein Misteltee gegen Schwindel oder Blutdruckprobleme ist schnell zubereitet:
Hierzu Zwei Teelöffel Mistelkraut (ohne die Beeren)mit 250 Millilitern Wasser übergießen und 20 Minuten ziehen lassen. Um eine höhere Wirkung zu erhalten, kann das Kraut auch mit kaltem Wasser angesetzt werden. Das Ganze muss dann über Nacht ziehen. Auch Venenleiden wie Krampfadern und schwere, müde Beine können auf diese Weise kuriert werden. RENTYOURFOERSTER rät Laien immer den Rat von fachkundigen Personen oder dem Arzt oder Apotheker einzuholen!

Schon die Kelten, Germanen, Griechen, Römer, waren von der Mistel fasziniert und schrieben ihr heilsame und wunderbare Kräfte zu. Vermutlich aufgrund ihrer grün-gelblichen Färbung wurde die Mistel in Märchen und Mythen zur goldenen Zauberrute, die später auch als Wünschelrute bekannt wurde.

Interessant um diese Jahreszeit dürfte jedoch das aus England stammende Brauchtum des Kusses unter dem Mistelzweig sein. Dort nannte man die Beeren der Mistel im 18. Jahrhundert angeblich auch „Kuss-Kugeln“. Treffen sich demzufolge zwei Menschen unter einem Mistelzweig, dürfen sie sich küssen. Und zwar so lange, bis keine Beeren mehr am Mistelzweig hängen. Nach jeden Kuss muss der Mann eine der Beeren von den Zweigen pflücken. Es empfiehlt sich folglich möglichst viele Beeren aufzuhängen sofern man gewillt ist einen Kuss zu bekommen. Paare sollen dann glückliches sein und für immer zusammen bleiben. Angeblich aber nur, wenn der Zweig von einer dritten Person aufgehängt wurde.
Laut althergebrachten Überlieferung zufolge durfte eine junge Frau, die in der vorweihnachtlichen Zeit unter einem Mistelzweig stand, einen Kuss nicht ablehnen. Da sich die Zeiten jedoch geändert haben, und das zu Recht, bitte immer das Einverständnis aller beteiligten Personen im Vorfeld klären – Mistelzweig und Brauchtum hin oder her, man möchte sich das Fest schließlich nicht verderben.

Der berühmte englische Brauch, sich unter dem Mistelzweig zu küssen, ist nur einer dieser Traditionen. In Frankreich ist es Sitte, dass an Silvester oder am Neujahrstag die Kinder mit einem Mistelzweig von Haus zu Haus gehen und Süßigkeiten bekommen. Aufgehängt wird der Mistelzweig übrigens am Tag der Wintersonnenwende, dem 21.Dezember über dem Torbogen der Eingangstür.
RENTYOURFOERSTER kennt noch viele Sagen und Mythen rund um die Mistel. Wer sich hierfür interessiert ist herzlich eingeladen an einer der geführten Wanderungen teilzunehmen. Am besten gleich buchen über unser Kontaktformular oder über info@rentyourfoerster.de

Alte Götterpflanze


In der kalten Winterluft,

kann man sie entdecken,

hoch oben in den Wipfeln,

hängt sie mit weißen Beeren,

in ihrer stillen Pracht.

Man sieht sie scheinbar leuchten,

in manch einer dunklen Nacht,

das hat ihr den Ruf

als Götterbote eingebracht.


Sie steht symbolisch für die Liebe,

der Heilung und der Fruchtbarkeit.

In Mythen und Legenden

wird sie uns

in Erinnerung gebracht.

Heute gibt es einen neuen Brauch,

man küsst sich unter ihr,

dabei denkt man an die Liebe

und preiset ihr.

Diese Pflanze, ein Götterbote

Hoch oben im Baum,

wächst zwischen Himmel und Erde,

man glaubt es kaum.


Gemeint ist hier die Mistel,

ein heiliger Zweig in deiner Hand.

Wer glaubt an ihre Macht, tut gut daran

und fängt mit dem ersten Kuss

zur Wintersonnenwende an!

- Rudolf Aloys Niehaus 2023 –

Ich freue mich auf Sie und wünsche, sofern gewollt, schöne Küsse unter dem Mistelzweig!

Ihr Förster
Rudolf Aloys Niehaus
von Athanasia Siskou 6. Februar 2025
„ Das ewige Eis hat ihn einst konserviert, wiederentdeckt offenbart er uns manch ein Geheimnis. Eines der beeindruckendsten, ist ein Pulver des Birkenporling, dessen heilende Wirkung, mancherorts längst vergessen ist.“ - Rudolf Aloys Niehaus 2025 -
18. Dezember 2024
„Weihnachten mit dem Keinachtsbaum® ist eine echte Alternative zu herkömmlichen Bäumen und macht viel Freude, ob Alleine oder im Kreise der Familie!“ - Rudolf Aloys Niehaus 2024 -
25. Oktober 2024
„ Der BvFF (Bundesverband Freiberuflicher Forstsachverständiger e.V.) ist mehr als nur ein Angebot sich um die Belange des Waldes und seiner Besitzarten zu kümmern. Der BvFF ist die parteipolitisch und konfessionell unabhängige Standesvertretung der freiberuflich tätigen Forstsachverständigen und Freien Förster.“ - Rudolf Aloys Niehaus 2024 -
5. August 2024
„Sie verbessern die Wasserqualität und dienen manchen Tieren als Nahrung und wirkt gegen Algen. Leider sammeln sich in ihr auch Schadstoffe an.“ - Rudolf Aloys Niehaus 2024 -
10. Juli 2024
„Wir müssen den richtigen Umgang mit Neophyten lernen, verdrängen können wir sie nicht!“ - Rudolf Aloys Niehaus 2024 -
17. Juni 2024
„Als sehr beliebte Fege- und Schlagpflanze für den Rehbock, lenkt sie von den Nutzpflanzen ab!“ - Rudolf Aloys Niehaus 2024 -
12. Juni 2024
„Eine beeindruckende Wildpflanze, die für ihre hohen, glockenförmigen Blüten bekannt ist, aber auch für ihre Giftigkeit.“ - Rudolf Aloys Niehaus 2024 -
5. Juni 2024
„Der Totengräber-Käfer, auch bekannt als Nicrophorus oder Aaskäfer, spielt eine herausragende Rolle in unseren Wäldern.“ - Rudolf Aloys Niehaus 2024 -
23. Mai 2024
„Eichenprozessionsspinner, so klein und haarig, bringen über das Eiweißgift Thaumetopoein Juckreiz, Verbrennungen und Atemnot, den Kontakt zu ihnen lass besser sein!“ - Rudolf Aloys Niehaus 2024 -
6. Mai 2024
„Ein Maikäfer fliegt durch den warmen Frühlingsabend, Max und Moritz konnten es kaum erwarten, eine Erinnerung an Kindheitstagen.“ - Rudolf Aloys Niehaus 2024 -
19. April 2024
„Die Pusteblume ist ein Wunder der Natur. Sie erinnert uns daran, wie Vergänglichkeit und Neubeginn Hand in Hand gehen.“  – Rudolf Aloys Niehaus 2024 –
8. April 2024
„Habitatbäume, ob lebend oder tot, bieten Lebensraum im Wald, für Insekten, Vögel, Moose, Flechten und vieles mehr, eine ökologische Besonderheit in der häufig tristen Struktur.“ – Rudolf Aloys Niehaus 2024 –
4. April 2024
„Insgesamt tragen Waldwege dazu bei, die Wälder für den Menschen nachhaltig Nutzbar und zugänglich zu machen.“ – Rudolf Aloys Niehaus 2024 –
von Sandra Bolsmann 25. März 2024
„Als Zersetzer organischen Materials tragen Pilze dazu bei, Nährstoffe im Ökosystem zu recyceln und somit das Pflanzenwachstum zu fördern.“ – Rudolf Aloys Niehaus 2024 –
19. März 2024
„Der Kiebitz fliegt im Frühlingswind, sein Ruf erklingt im Wiesengrün. Wo er sich findet, dort ist Leben!“ - Rudolf Aloys Niehaus 2024 –
13. März 2024
„ Kleine Käfer am Boden, unscheinbar und still, sind wertvoller als Diamanten, auch wenn sie kaum Jemand haben will.“ - Rudolf Aloys Niehaus 2024 –
28. Februar 2024
„Das Deutsche Forst Service Zertifikat (DFSZ) ist der Schlüssel für eine vertrauensvolle Zusammenarbeit und Garant für Nachhaltigkeit und Zukunft.“ - Rudolf Aloys Niehaus 2024 –
20. Februar 2024
„Um die Natur zu beobachten ist das beste Tempo ein Schneckenpace.“ - Edwin Way Teale -
16. Februar 2024
„Waldgenossenschaften arbeiten, um zu säen. Sie pflegen den Wald, Tag für Tag, nach besten Wissen und Gewissen.“ -Rudolf Aloys Niehaus 2024-
8. Februar 2024
„Wir bauen darauf, wir laufen darauf, doch wie oft denken wir daran? Dass wir den Boden, den wir nutzen, auch schützen?“ -Rudolf Aloys Niehaus 2024-
Mehr anzeigen
Share by: